Autor: Jenny

Da ist sie nun. Ich sitze im Bett, gucke mich in meinen vier weißen Wänden um und kann nicht glauben, dass das nun vorbei sein soll. Meine Zeit auf der Insel ist noch nicht vorbei, allerdings werde ich morgen meine etwas mehr als 7 Sachen packen und die Wohnung verlassen, die ein Jahr lang mein Zuhause war. Das zuhause, wo man man selbst sein kann, Menschen um sich hat, die sich um einen sorgen, wo man sich nach der Arbeit auf das Bett schmeißen kann und sich unzählige Serien Soko Leipzig reinziehen kann, wo man schöne und traurige Momente geteilt hat, wo man weinend im Badezimmer auf dem Boden saß und sich gefragt hat, warum bestimmte Dinge im Leben passieren oder voller Glückshormone durch den Flur gerannt ist und die ganze Welt hätte umarmen können. Diese Wohnung ist niemals mit dem richtigen zuhause zu vergleichen, dennoch war sie ein wichtiger Ort für mich, auch wenn ich gelegentlich Schwierigkeiten hatte, mich hier zuhause zu fühlen. Ich werde sowohl meine 10 Quadratmeter, als auch den endlosen Flur und den gruseligen Wäscheraum vermissen. 

Gleichzeitig muss ich mich auch von einer guten Freundin verabschieden, die morgen nach Deutschland fliegt. Außerdem ist morgen mein letzter Arbeitstag…

Heute waren wir bei unseren Chefs zuhause eingeladen. Sie ist Deutsche und er kommt vom spanischen Festland. Nach der Arbeit sind wir zu Ihnen in die Berge gefahren und haben den Nachmittag zu zwölft im Pool verbracht. Danach wurde gemeinsam eine Paella gekocht und gegen späten Abend gegessen. Ein kleiner Abschied, da uns nur noch drei Tage bleiben.

Heute habe ich mich mal in die sogenannte „Höllenschlucht“ Teneriffas gewagt. Sie beginnt in Adeje, wo ich arbeite und endet an einem Wasserfall, der aus den Felsen entspringt. Die Schlucht ist der zweitbeliebteste Wanderweg (nach dem Teide) auf Teneriffa. Eintritt kostet 8€, aber ich habe die Frau an der Kasse so lange zugelabert, dass ich dich hier wohne und arbeite und sozusagen Einwohner bin, dass sie mich letztendlich zum Einwohnerpreis von 4,50€ reingelassen hat..:) man bekommt einen Helm und wird eingewiesen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind in diesem Jahr um einiges verstärkt worden, da es im Winter Todesfälle und schwere Unfälle gegeben hat. Man wird zum Beispiel auch gefragt ob man pro Person mindestens 1,5 Liter Wasser dabei hat und ob man eingecremt ist… Im Nachhinein verständlich. Über die Herkunft des Namens weiß ich nicht viel. Es hat auf jeden Fall etwas mit den Ureinwohnern, den „Guanchen“ (keine Spanier!) zu tun. Man sagt, sie brachten die Toten in die Felsspalten und Höhlen und auch Hinrichtungen haben angeblich hier stattgefunden. Als die Spanier vor hunderten von Jahren auf die Inseln kamen und die Ureinwohner vertrieben, bzw. ausrotteten, taten sie dies ebenfalls in dieser Schlucht. Doch heute ist davon nichts mehr zu erahnen, denn es ist eine der grünsten Vegetationen im Süden der Insel. 

Nach einem anstrengenden aber schönen Tag geht es jetzt ins Bett. Morgen beginnt meine ALLERLETZTE Arbeitswoche!!! 

Bald beginnt das Fest in Playa San Juan, einem der schönsten und ruhigsten Örtchen an der Süd-Küste der Insel. Jeder Ort hat einmal im Jahr sein fest und bald beginnt auch hier die einwöchige Feier. Der Hafen wird beleuchtet und die Straßen geschmückt. Da hat es sich mal für einen Spaziergang gelohnt

Die Woche war ruhig. Mittlerweile schaffe ich es auch mich nicht selbst zu stressen, sondern einfach mit dem Tag mitzugehen. Am Ende klappt sowieso immer alles perfekt. Mit ein wenig mehr Gelassenheit, bin ich am Ende des Tages auch nicht so gestresst und habe noch Lust, rauszugehen und das Wetter zu nutzen. Teilweise war es die Tage aber so weit über 30 Grad, dass es kaum möglich war irgendwas zu tun. Auf der Arbeit war es ganz normal, wie in den vorherigen Wochen, nach der Arbeit waren wir meistens am Strand oder haben das Haus geputzt. Am Freitag hat uns wieder eine der Freiwilligen verlassen. Nun wohne ich noch mit einer anderen Freiwilligen und unter der Woche mit meinem Kollegen zusammen. Irgendwie komisch, dass alle Räume leer sind. Insgesamt eine schöne Woche mit Aussicht auf eine entspannte nächste Woche.

Heute waren wir bei einem anderen Freiwilligen eingeladen, der allerdings von der Insel kommt und in unserem Alter ist. Er wohnt weit in den Bergen und hat einen Pool. Bei dieser Einladung haben wir nicht nein gesagt. Auch trotz Kalima, war der Ausblick super schön und als es dunkel wurde konnte man die ganze Küste funkeln sehen.

Heute waren wir am Abend in Los Christianos am Hafen und in der Altstadt. Tagsüber ist es zu heiß gewesen, deshalb sind wir erst gegen 8 Uhr nach draußen und haben recht spät mongolisch gegessen. Sehr zu empfehlen !:)

el muelle- der Kai (Hafen)

Heute hab ich den Nachmittag, bzw. Feierabend am Strand verbracht. Dabei sind mir die Wolken aufgefallen. Normalerweise gibt es hier selten Wolken und wenn, dann verschwinden sie sehr schnell an der Küste. Also ich sehe einen Elefanten und einen Fisch in den Wolken. Was erkennt ihr?:)